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Das Bündnis

Wir sind ein Bündnis aus politischen Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen verschiedener zivilgesellschaftlicher Initiativen.

Wir möchten eine breitere kritische Auseinandersetzung mit der Bremer Kolonialgeschichte anstoßen & zur Rolle Bremens und seiner Bewohner*innen im Kolonialismus recherchieren.

Es ist uns ein Anliegen, koloniales Wirken in der Gegenwart sichtbar zu machen und kolonial-rassistische Strukturen unserer Gesellschaft aufzudecken. Durch unsere Arbeit setzen wir uns für eine Dekolonialisierung des öffentlichen Raumes, des Wissens und der Erinnerungspolitik ein.

Dekolonisieren heißt für uns:

Wir stellen fest, dass die Auswirkungen des gewaltvollen europäischen - und damit auch deutschen - Kolonialprojektes bis heute präsent sind: Gebäude und Straßen tragen die Namen kolonialer Akteur*innen, Werbung bedient sich ungehemmt kolonial-rassistischer Bilder und Stereotype, in der Alltagssprache finden koloniale Begriffe Verwendung und schließlich knüpft der gegenwärtige Alltagsrassismus sowie die Vorstellung, dass „deutsch-Sein“ gleichgestellt ist mit weiß-Sein, ungebrochen an koloniale und später nationalsozialistische Diskurse an.

Unter Dekolonisierung verstehen wir ein kritisches Hinterfragen, wo und weshalb bestimmte Bezüge zum Kolonialismus ausgeblendet werden und wie koloniale Spuren als solche markiert und dadurch behebbar gemacht werden können. Dekolonisierung bedeutet auch zu hinterfragen, wie der eigene Alltag, die eigene Sprache, die eigenen Perspektiven geprägt sind von kolonial-rassistischen Bildern und Diskursen.

Insbesondere verstehen wir unter Dekolonisierung, die Perspektiven und Beiträge von Schwarzen Personen und Personen of Colour, die historisch und gegenwärtig stark unterrepräsentiert bleiben, für eine breite Öffentlichkeit sichtbar zu machen.

Wir begrüßen die Bestrebungen diverser politischer Parteien und Personen sowie zivilgesellschaftlicher Initiativen, Organisationen und Bildungseinrichtungen, die Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus und die Erarbeitung eines angemessenen Erinnerungskonzeptes auf die politische Agenda zu setzen.

Gleichwohl sind wir der Ansicht, dass der öffentliche und politische Diskurs weit davon entfernt ist, eine verantwortungsbewusste und kritische Auseinandersetzung mit dem gewaltvollen Kolonialbestreben der europäischen Staaten und der Beteiligung Deutschlands an der kolonialen Besetzung und Ausbeutung, am menschenverachtenden Verhalten und Vorgehen und schließlich an der Maafa, den Genoziden an Schwarzen Menschen und Personen of Colour in den damaligen Kolonien, zu befördern.

Wir sind überzeugt davon, dass aktuelle ungleiche Machtverhältnisse sowie Funktionen und Wirkungsweisen von Rassismus, ohne eine differenzierte Beschäftigung mit der kolonialen Vergangenheit nicht verstanden und überwunden werden können.

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